Wann darf ich Bäume fällen?
Grundsätzlich dürfen Bäume nicht rund ums' Jahr geschnitten werden.
Fällen erlaubt*: Anfang Oktober bis Ende Februar
Fällen untersagt: Anfang März bis Ende September
Das liegt unter anderem an den nistenden Vögeln. Um einen Baum fällen zu dürfen, benötigen Sie eine Genehmigung zum Fällen. Diese Fällgenehmigung hängt unter anderem von dem Zeitpunkt ab, an dem Sie den Baum fällen möchten und kostet ca. 50-200 Euro *Die hierfür zulässigen Zeiträume sind jedoch nicht überall gleich. Sie unterscheiden sich nicht nur je nach Bundesland, sondern zusätzlich auch teilweise je nach Kommune. Es empfiehlt sich also, vor dem Fällvorhaben die entsprechende Kommune zu kontaktieren, um sich zu 100% abzusichern. Bei einer Missachtung der Regeln und einem damit verbundenen Verstoß gegen die Baumschutzverordnung können hohe Geldstrafen auf Sie zukommen. Mehr zum Thema Baumschutzverordnung vom Naturschutzbund finden Sie unter anderem >>hier<<.
Gibt es Ausnahmen? Ja! Sofern ein Baum zum Beispiel eine Gefahr darstellt, darf er mit einer Sondergenehmigung auch außerhalb der regulären Fällzeit gefällt werden.
Was brauche ich, um einen Baum fällen zu können?
>> Genehmigungen
Aufgrund der Baumschutzverordnungen wird eine Fällgenehmigung benötigt, ansonsten können bei Missachtung Geldstrafen anfallen.
>> Schutzhelm
Es empfiehlt sich ein Schutzhelm mit Klappvisier und Gehörschütz, damit wegfliegende Holzspäne Sie nicht im Gesicht verletzen können und die Lautstärke der Kettensäge Ihren Ohren nicht schaden kann. Wir haben eine Auswahl an qualifizierten Schutzhelmen für Sie zusammen gestellt!
>> Schutzkleidung
Für die Arbeit mit Kettensägen etc. benötigen Sie spezielle Schutzkleidung. Doch wie erkennen Sie, ob die Kleidung wirklich geeignet ist und worauf müssen Sie genau achten? Wir haben die wichtigsten Inhalte dazu >>hier<< für Sie zusammen gefasst.
>> Kettensäge inkl. Zubehör
Zu der Kettensäge an sich benötigen Sie auch das notwendige Zubehör. Neben der Führungsschiene, der Sägekette und dem Benzin gibt es darüber hinaus auch weiteres hilfreiches Zubehör für das Fällvorhaben. Hierzu gehören zum Beispiel Fällheber, Feilen, Fällkeile u.v.m.
>> Kettensägenführerschein
Bitte beachten Sie, dass Sie zum Fällen von großen Bäumen einen Kettensägenführerschein benötigen.
Warum sollte man Bäume fällen?
Die Notwendigkeit einen Baum zu fällen, kann durch verschiedene Faktoren herbeigerufen werden. In einem Großteil der Fälle geht es darum, dass der Baum eine Gefahr darstellt, weil er umliegendes Gelände beschädigen könnte. Zum Beispiel durch Herabfallen von Ästen oder einem kompletten Kippen des Baumstammes durch Morsch oder vorangeschrittene Fäule. Wenn der Baum in Mitten von Wohnhäusern steht, in unmittelbarer Nähe zu Hochspannungsleitungen oder Bahnschienen, muss diese Gefahr minimiert werden.
Darüber hinaus gibt es allerdings auch "natürliche" Gegner des Baumes. Der Borkenkäfer ist ein Schädling, der sich auch in Deutschland immer mehr ausweitet und viele Bäume jährlich befällt. Sofern eine Schädlingsbekämpfung nicht mehr auf anderen Wegen möglich ist und der Baum bereits zu starke Schäden genommen hat, muss er ebenfalls gefällt
In Sonderfällen können Bäume auch gefällt werden, wenn Sie Bauvorhaben im Wege stehen. Hierzu bedarf es dann einer Sondergenehmigung.
Was kostet es, einen Baum professionell fällen zu lassen?
Sie sind sich nicht sicher, ob Sie den Baum alleine sicher gefällt bekommen? Der Baum ist sehr groß, steht in Mitten von Gebäuden oder Sie können nicht einschätzen, wie er fallen würde? In solchen Situationen ist die Beauftragung von Profis zu empfehlen, die den Baum sicher dem Erdboden gleich machen können. Ihr Vorteil einer solchen Beauftragung ist, dass Sie sich zunächst keine Sorgen um das Fällvorhaben an sich machen müssen. Ausgebildete Fachleute verfügen über viele Techniken, die es unter noch so schwierigen Bedingungen ermöglichen, Bäume zu fällen. Des Weiteren nehmen Sie oft die bürokratische Vorbereitung in die Hand. Hierzu gehört beispielsweise die Kontaktaufnahme zur Kommune und das Einholen der Fällgenehmigung. Die Kosten lassen sich nicht pauschal berechnen. Es empfiehlt sich also, vorab ein Angebot einzuholen, damit Sie einen Anhaltspunkt bekommen.
Fällgenehmigung: ca. 50-200 Euro
Fällarbeiten: Bei einem kleinen Baum ab ca. 300 Euro. Beachten Sie hierbei, dass die Preise sehr stark variieren können.
Einflussfaktoren auf den Preis: Wie groß ist der Baum?, wie ist die nahe Umgebung des Baumes?, in welcher Region/Kommune wird der Baum gefällt?, soll das Schnittholz entsorgt werden oder möchte ich es behalten?, u.v.m.
Wie fälle ich einen Baum vorschriftsgemäß?
>> Vor dem Fällen - Alles parat? Checkliste
○ Fällgenehmigung
○ Windstillen Tag aussuchen
○ Fallwinkel absperren, sodass niemand verletzt werden kann
○ Eine weitere Person zum helfen organisieren
○ Motorsäge inkl. Sägekette, Führungsschiene, Benzin (falls benzinbetrieben)
○ Schutzausrüstung (Verlinkung LP)
○ Seile
>> Während dem Fällen - Schritt für Schritt
○ Vor dem Fällen alle Stolperfallen entfernen um den Rückzugsweg (Rückweiche) frei zu haben
○ Fallkerbe schneiden, dazu muss der Sohlen- u. Dachschnitt möglichst genau aufeinander treffen,
damit der Baum in die gewünschte Richtung fällt.
○ Sohlenschnitt sollte waagerecht sein und entsprechend der Baumstärke ca. 1/3 des Stammes durchtrennen.
○ Dachschnitt im Winkel von ca. 50 Grad (plus-minus 5 Grad) zum Sohlenschnitt ansetzen.
○ Anschließend mit senkrechten-oder waagerechten Schnitten unerwünschtes Holz an der späteren Bruchstelle entfernen.
○ Fällschnitt an der anderen Stammseite waagerecht ansetzen, bis die äußere Kante der Bruchleiste erreicht ist.
○ Anschließend einen Fällkeil in den Schnitt schlagen, um diesen offen zu halten.
○ Danach setzt man auf der anderen Seite des Keils den Fällschnitt fort.
○ Wenn der Baum fällt den Warnruf „Baum fällt“ ausrufen, falls noch andere Personen in der Nähe sind.
>> Nach dem Fällen - Wohin mit dem Baumstumpf?
Nun können Sie den Baumstamm zerkleinern. Das Schnittholz kann entsorgt werden oder Sie verarbeiten es weiter zu Feuerholz für Ihren Kamin. Der Baumstumpf: Hier haben Sie Möglichkeit, den Stumpf entweder verrotten zu lassen oder ihn mit meist hohem Aufwand und viel Mühe zu entsorgen. Auch hier haben Sie die Option, eine Firma zu beauftragen, die dann mit Fräsmaschinen an die Zerkleinerung herangeht.
WICHTIG: Sollten Sie einen umgekippten Baumstumpf sehen, bitte NIEMALS an der Unterseite eines Baumstumpfes entlang gehen!!!
Was bedeutet die Markierung auf Bäumen?
ZUKUNFTSBAUM = Punkt auf allen vier Seiten
- weiß, grün oder rot
Bei dieser Markierung handelt es sich um einen "Zukunftsbaum". Das Augenmerk des Försters liegt bei diesen Bäumen darauf, sie größer wachsen zu lassen und ihnen besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sind besonders gut, haben keine Schäden und sind gerade gewachsen. Teilweise werden sie um sich herum auch freigeholzt, damit keine anderen Bäume Licht oder Nährstoffe entnehmen.
ZU FÄLLENDER BAUM = Roter Punkt / roter diagonaler Strich auf beiden Seiten des Baumes
- Diese Markierung ist für den markierten Baum kein gutes Zeichen - Er soll gefällt werden.
- Wenn ein bestimmter Baum einen Zukunftsbaum bedrängt, so wird dieser durch einen roten diagonalen Strich oder Punkt markiert.
- Von dieser Markierung sind auch alte Bäume betroffen, deren Fällung Platz für neu wachsende Pflanzen schaffen soll.
- In Verbindung mit diesem roten diagonalen Strich können auch zusätzlich waagerechte Striche angebracht werden. Diese zeigen dann die Höhe an, ab welcher der Baum gefällt werden soll. Meist geht von dem weiteren Strich dann ein Feil nach unten.
HABITATSBAUM = Ein "H"
Habitatsbaum, hier ist zu erkennen, dass Lebewesen diesen Baum bewohnen. Das kann man beispielsweise an Hohlräumen erkennen, die unter anderem Eulen und weiteren Baumbewohnern als "Wohnraum" dienen können.
BIOTOPBAUM
Markiert durch eine Wellenlinie auf jeder der vier Seite des Baumes. Wenn es sich um den Rand der Biotopgruppe handelt, werden die Bäume dort mit der Wellenlinie markiert, die zusätzlich mit zwei senkrechten Strichen durchkreuzt ist.
GEFAHRBAUM Umgekehrtes Dreieck
Diese Markierung ist auf Bäumen zu finden, die eine Gefahr für andere umliegende Bäume darstellen. Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein (
GRENZBAUM Doppelte Ringe
- weiß
- durch diese Markierung wird deutlich, an welcher Stelle im Wald eine Grenze verläuft
WEGBÄUME Doppelte waagerechte Striche
- "Rückeweg", über den die abgeholzten Bäume im Wald transportiert werden.
Am Anfang des Weges ist am oberen Strich ein Feil mit markiert.
"T"
Das Ende des "Rückeweges" wird mit einem "T" markiert.
Ein wissenswertes Video hierzu finden Sie >>hier<<.